Keramikarbeitsplatte mit unsichtbarer Induktion: Kochen direkt auf der Arbeitsfläche

Kochfeld? Versenkt. Optik? Nahtlos. Induktionsfähige Keramik­arbeitsplatten verlagern die Kochzone unter die Werkfläche: Dünne Hochleistungs­spulen heizen Töpfe und Pfannen durch 12 mm gesinterte Keramik hindurch, während die Platte selbst kaum warm wird. Spaghetti kochen dort, wo eben noch Gemüse geschnippelt wurde – und nach dem Essen bleibt nur eine plane, leicht zu reinigende Arbeitsfläche zurück. Der Beitrag zeigt Technik, Vorteile, Praxis und eine DIY-Installation für ein 80-cm-Modul.

1. Aufbau der „Invisible Induction“-Arbeitsplatte

  • Deckschicht – gesinterte Keramik (Aluminosilikat, 12 mm), Hitzebeständigkeit 300 °C
  • Induktionsspulen – 4 kreisförmige Kupferspulen Ø 22 cm, Leistung je 2,1 kW
  • Kühlmodul – graphene-Dot PCM-Pad (hält Platte < 48 °C)
  • Sensorik – kapazitive Topferkennung + IR-Oberflächenthermometer
  • Steuereinheit – 230 V, 16 A, WLAN & Matter ready

2. Vorteile auf einen Blick

Vorteil Beschreibung Praxisnutzen
Nahtloses Design Keine Kochfeldkante, keine Fugen Leicht zu reinigen, mehr Arbeitsfläche
Schnelles Ankochen 2,1 kW je Zone, Booster 3,7 kW 1 l Wasser in 140 s (Stahl­topf Ø 18 cm)
Sicher Platten­oberfläche bleibt < 50 °C Keine Verbrennungs­gefahr für Kinder
Energieeffizient Wirkungsgrad ≥ 92 % > 25 % Stromersparnis ggü. Ceran
Multifunktional Arbeits-, Servier- & Kochfläche Ideal für kleine Küchen & Inseln


Querschnitt: Keramik, Spule und PCM-Kühlschicht

3. Fallstudie: City-Loft in Köln (2,4 m Insel)

  • Nutzung: 4 Zonen; 14 Kochvorgänge/Woche
  • Messwerte 6 Monate:
    • Strom­verbrauch Kochen: 74 kWh (Ceran-Vorjahr 101 kWh) → −27 %
    • Reinigungs­zeit Arbeits­platte verkürzt um 38 %
    • Max. Oberflächen­temperatur 47 °C nach 15 min Boost
  • Bewohner-Feedback: „Optik wie Arbeitsplatte, aber Wasser kocht schneller.“

4. DIY-Einbau: 80 cm Modul in IKEA-Korpus

4.1 Material

  1. Keramik-Platte 20 mm (80 × 60 cm)
  2. Induktions­modul „Invisible 80“ (4 × 2,1 kW)
  3. PCM-Kühlpad 3 mm, GraphenDot
  4. Alu-Wärmeleitfolie & AirGap-Distanzleisten
  5. 230 V/32 A Sicherung + FI 30 mA

4.2 Schritte

  1. Ausschnitt im Korpus 75 × 55 cm fräsen.
  2. Spulen­modul von unten einsetzen, Distanzleisten ankleben.
  3. PCM-Pad & Wärmeleitfolie auf Modul legen.
  4. Keramikplatte mit Silikonpunkten auflegen (keine Schrauben).
  5. Elektrik an Festanschluss, Matter-App koppeln, Kalibrierung.

Dauer: 2 h, Kosten: ca. 1 450 € (Keramik + Modul).

5. Pro / Contra Übersicht

Aspekt Pro Contra
Design Unsichtbares Kochfeld Topfpositionen nicht markiert
Reinigung Plane Fläche, kein Einbrennen Scheuermittel können Keramik mattieren
Montage Plug-in (32 A) Statik: Keramik ≥ 15 kg/m²
Kosten Energie spart langfristig CAPEX höher als Glaskeramik
Langlebigkeit Keramik kratzfest > Mohs 7 Spulenmodul updatebar alle 10 J.

6. Gesundheit & Nachhaltigkeit

  • VOC-frei, lebensmittelecht
  • Reduziertes Brandrisiko – kein offenes Feuer
  • Recycelbar: Keramik → Bauschutt, Elektronik → e-Waste

7. Zukunft: Sensor-Topferkennung & KI-Kochassistent

  • Radar-Sensorik erkennt Topfgröße, passt Leistungs­zone live an
  • Koch-KI steuert Temperaturprofile via App-Rezept
  • Regenerativer Strommix → CO₂-neutraler Kochvorgang

Fazit: Kochen dort, wo du schneidest

Die unsichtbare Induktions-Keramikarbeitsplatte verbindet nahtloses Küchen­design mit schneller, energieeffizienter Kochtechnik. Wer Platz spart, Reinigungs­stress reduziert und zugleich ein visuelles Highlight setzen möchte, hat seine neue Lieblingsfläche gefunden.